So mußte es ja kommen! Nachdem unsere anderen drei Mannschaften bereits gespielt und allesamt gewonnen hatten, war nun die erste Mannschaft am 30.09. als letzte am Zug, es ihnen gleichzutun, um einen perfekten Start komplett zu machen. Erzeugte dies einen zusätzlichen Druck!? Oder war es die Bürde, als recht klarer Favorit in die Begegnung zu gehen, als Vorjahreszweiter und Mannschaft, die die Ludwigsburger innerhalb weniger Monate zuletzt 3 x klar in ihre Schranken verwiesen hatte. War man sich zu sicher, so wie die Deutschen vergangenen Dienstag!? Oder die Tagesform beim einen oder anderen nicht gut genug!? Oder … !?
Fakt ist jedenfalls, daß wir wie die deutschen Adler am Dienstag ein 4:4 erzielt haben, wobei w i r immerhin nicht zwischenzeitlich mit 4:0 geführt haben, um dann noch in letzter Sekunde den Ausgleich zu bekommen … . Da wir fast in Bestbesetzung antraten, kann man uns auch keine Wechselfehler in kritischer Lage vorhalten (wie kann man bei 4:3 Podolski einwechseln??!), wobei es einem bei der einen oder anderen Partie hin und wieder so vorkam, als würde dort Schach tatsächlich mit Würfeln gespielt … .
Fakt ist auf jeden Fall aber auch, daß sich die Ludwigsburger durch das Engagement von Alexander Vaysberg am 1. Brett eindeutig verstärkt haben, was mir auch bereits vor meiner Partie gegen ihn klar war, und dann durch diese noch klar bestätigt wurde! Ich spielte – soweit ich es beurteilen kann – eine fast perfekte Partie, in welcher ich nur einen schlechten Zug machte, was auch fast gleich entscheidend gewesen wäre! Nur weil ich mich danach wohl perfekt verteidigte, verlor ich nicht, denn mein Gegner spielte nicht nur sehr schnell und selbstbewußt, sondern ihm gelang auch noch eine a b s o l u t perfekte Partie ohne auch nur eine einzige Ungenauigkeit! Herzlichen Glückwunsch hierzu! Jedenfalls mußte ich am Ende noch froh sein, daß mein Remisangebot mit gerade einmal noch ca. 5 min für 16 Züge in klar schlechterer, aber zumindest theoretisch wohl noch haltbarer Stellung angenommen wurde … . Kein so schlechtes Ergebnis auch in Anbetracht der Tatsache, daß mein Gegner mit Weiß grundsolide spielt und kaum Partien verliert.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Holger erfreulicherweise bereits eine Weißpartie gegen Caro-Kann gewonnen, in welcher er zwar nie in Gefahr war, zu verlieren, sondern meistens am Drücker, er den Vorteil aber auch immer wieder verspielte, und am Ende auf die gnädige Mithilfe seines Gegners angewiesen war … .
Die Freude über diesen Sieg dauerte am leider nicht lange an, denn irgendwie hatte BMW (trotz Weiß und ordentlichem Eröffnungsaufbau) seine Stellung in sämtliche Einzelteile zerlegt (Freibauer weniger, der auf seinen offenstehenden König unterstützt von mehreren Figuren im Mittelspiel loslief).
Soweit ich mich entsinnen kann, war es dann Frank, der uns durch seinen recht glücklichen Sieg nach zwischenzeitlich sehr kritischer oder gar verlorenen Stellung wieder in Führung brachte.
Leider konnte Axel wieder einmal die von seinem Gegner gebotenen vielen Chancen in etwas zählbares ummünzen, und verlor eine zunächst klar gewonnene und später immerhin noch unentschiedene Partie noch … .
Glücklicherweise konnte Thomas nach einer zumindest nahezu makellosen Partie, in der man zur Abwechslung einmal nicht zittern mußte, seinen Vorteil aus der Eröffnung erhalten und nach und nach zum Sieg verdichten.
Trotz dieser zwischenzeitlichen 3,5 : 2,5 – Führung für uns glaubten die Ludwigsburger bereits an den Sieg, eine Meinung, die ich nur schwerlich teilen konnte. Denn zwar hatte Günter seine strategisch klar und nahezu beliebig gewonnene Stellung in ein klar schlechteres Turmendspiel verwandelt, aber ein remis war bereits absehbar, und immerhin erreichte er dieses noch.
Kapitän Bruno erreichte dieses allerdings leider nicht mehr, nachdem er es seinem Gegner gleichtat, und Bauern verschenkte, und statt zumindest einem sicheren Remis letztlich nach langem, mehr als 5 1/2-stündigem Kampf verlor, und damit am Ende ein (wie wohl auch bei den Deutschen) nicht ganz wunschgemäßes 4:4-Unentschieden stand, nach dem aber auch wir es – wie es Bruno so schön formulierte – aus eigener Kraft schaffen können, was den ersehnten Aufstieg in die Verbandsliga angeht. Dazu sollte am kommenden Sonntag vor allem an den hinteren Brettern (gegen Ludwigsburg 0,5 aus 4!)
gepunktet werden … .
Der Druck auf die unter 2000er an den hinteren Brettern steigt …..
Also an Poldi lag es am Dienstag sicherlich nicht!
Poldi hat es aber nicht geschafft in den Schlussminuten für „Entlastung“ zu sorgen. 🙂