… ist das, was uns am letzten Spieltag in der Landesliga mutmaßlich widerfuhr, wo es für uns noch um den möglichen Aufstieg ging. Wohlgemerkt nicht in Öhringen, wo wir bei der 1. Mannschaft der TSG im „Kubiz“ antraten und freundschaftlich empfangen und gut aufgenommen wurden!
Doch der Reihe nach: mehr oder weniger gut vorbereitet kamen wir
zeittechnisch punktlandungsmäßig trotz Zeitumstellung (gab es an solchen Wochenenden nicht einmal verbandsspielfreie Tage!?) und etwas später Abfahrt in Lauffen in Öhringen an. Wobei ich z.B. nicht so recht wußte, wo ich mich mit meiner Vorbereitung auf den erwarteten und tatsächlichen Gegner Dietmar Teller befand. Denn ich hatte mich vielleicht doch etwas zu sehr mit einem meiner (zugegebenermaßen recht zahlreichen :-)) Lieblingsbücher „Zauberwelt der Kombination“ von Neistadt beschäftigt, in der sich z.B. auch folgende(s) Aufgabe(ndiagramm) befindet:
Weiß am Zug gewinnt (Lebredo – Chaviano, Kuba 1980)
Ich habe dieses Buch inzwischen „richtig“ durchgearbeitet, d.h. ich habe alles elektronisch erfaßt und, sofern vorhanden, die kompletten Partien analysiert und gespeichert anstatt nur die Diagrammstellungen. Nun, zu dieser Stellung habe ich die zugehörigen vorangegangenen Züge in keiner Datenbank gefunden, aber wenn man sich ein wenig mit Schach(eröffnungen) auskennt, dann kann man sogar auch das rekonstruieren :-). Und, habt ihr die Lösung schon gefunden!? Falls nicht, sie folgt später 😉 … .
Immerhin wirken sich solche taktische Übungen inspierend auf die Wahl der Eröffnung aus, so wie in der Begegnung gegen Tamm, wo dies blendend funktioniert und mir ja überdies einen 11-zügigen Sieg eingebracht hatte!
Doch zurück zum Mannschaftkampf, in dem wir einen möglichst hohen Sieg benötigten und wo an Brett 8 von „Kampf“ keine große Rede sein konnte. Da es sich leider letztlich bewahrheitet hatte, daß Waldemar nicht antreten konnte, waren wir gezwungen, einen Ersatzspieler aufzustellen, wo sich die Auswahl aufgrund bereits „verbrannter“ (maximale Anzahl von 3 erlaubten Einsätzen bereits erreicht) recht übersichtlich gestaltete. Die Wahl fiel auf Uwe, bei dem allerdings von vornherein klar und von Mannschaftsführer Bruno so auch genehmigt worden war, daß er im Falle, daß er auf seinen „Uraltkumpel“ Manfred Ellerbrock treffen sollte, ein schnelles Remis vereinbaren könnte. Und so wurden die „Kampf“handlungen auch bereits nach einem Zug (immerhin!) eingestellt. Und ein 1/2 Punkt war immerhin deutlich besser als gar keiner! Ansonsten ging die „Eröffnungs“phase wohl klar an uns, denn Axel spielte mutig ein abweichendes Eröffnungssystem als sonst und wurde denn auch mit einer Stellung belohnt, welche sich außerordentlich positiv entwickelte. Noch besser lief es jedoch bei Wolfgang, dessen Gegner netterweiser den einzigen in der Stellung vorhandenen Bauerntrick übersah, wodurch wir die Führung für uns verbuchen konnten. Dann jedoch gab Bruno, der in der Eröffnung quasi gegen sich selbst spielen mußte und dies zunächst auch ordentlich hinbekommen hatte, danach jedoch etwas ungenau spielte, in kritischer Lage die Partie auf:
Stellung nach 24. … Tca3
Kommentar der Engine zur Schlußstellung: völlig zurecht „0.00“ (25.c4!=)!
Dann war ich an der Reihe – die Eröffnung war insgesamt gesehen in meinem Sinne verlaufen, und wir erreichten f o l g e n d e Stellung …
Tja, wem sie jetzt bekannt vorkommen sollte … – der hat natürlich völlig recht! Denn hätte Schwarz hier jetzt 14. … Te8? gespielt, hätten wir bis auf die Dame auf b6 die identische Stellung erreicht gehabt wie in der Taktikaufgabe aus dem Buch! Mein Gegner dachte auch über Te8? nach, „löste“ jedoch die ihm von mir gestellte Aufgabe, denn auch hier hätte wie oben darauf „einfach“ 15.Lf6:! Lf6: (gf6:? 16.Dg4+ Kh8 17.Dh5 +-) 16.Df5! gewonnen (Idee Lb2: 17.Dh7:+ Kf8 18.Sf5! usw.). Seine „Lösung“ 14. … Ld8? war aber auch nicht wirklich so viel besser …
… so daß er hier in ohnehin ziemlich übler Stellung bei Ausführung seines Zuges 21. … Le5: (22.Td7:) die Zeit überschritt und wir immerhin wieder in Führung gehen konnten.
Danach gelang es Holger leider nicht, seine wenigstens klar bessere, wenn nicht gar gewonnene Endspielstellung in einen vollen Punkt umzumünzen, weil er leider eine versteckte Remisressource seines Gegners übersehen hatte und eine Remisdauerschachschaukel zulassen mußte. Dies gelang BMW dagegen umso besser, indem er seinen Gegner mattsetzen konnte, nachdem dieser ihm zuvor netterweise eine Figur „geschenkt“ hatte. Somit 4:2 für uns, und da es mit dem sehr hohen Sieg nichts mehr werden konnte, wurde wohl das Remis von Alexander in einem Turmendspiel mit Mehrbauern und völlig gewonnener Stellung …
Kf8! gewinnt hier am einfachsten, aber auch Ta8 ist ausreichend …
… für ihn für ok befunden, um mit dem dadurch sichergestellten Mannschaftssieg überhaupt eine theoretische Chance auf dem Aufstieg zu erhalten durch ein mögliches 4:4 von Marbach in Heilbronn, denn Axel hatte seine zwischenzeitlich klar gewonnene Stellung nach und nach zum Verlust verdorben und mußte letztlich denn auch die Niederlage quittieren.
Womit es zittern hieß, denn das Ergebnis aus Heilbronn war noch nicht online … . So fuhren wir in der leisen Hoffnung, es doch noch geschafft zu haben, wieder zurück nach Lauffen zum gemütlichen Beisammensein im „Passion“, wo wir denn auch des inzwischen online stehenden Ergebnisses aus Heilbronn gewahr werden ließ.
Was wir dort jetzt zu sehen bekamen, ließ uns entgeistert das Messer in der Hosentasche aufgehen! Denn nicht nur, daß die Marbacher wie gewohnt auswärts ersatzgeschwächt „antraten“ (im Gegensatz zu Heimspielen, in dem sie eher aus dem vollen schöpften, vor allen Dingen gegen uns, als sie das einzige (!) Mal in der Saison in Bestbesetzung antraten …), nein, sie hatten zwar ihre beiden Spitzenbretter aufgestellt, aber in der Ergebnismeldung steht bei beiden ein „+:-„!! Und wenn man nun bedenkt, daß diese beiden fehlenden Spieler in ihren Begegnungen nominelle Favoriten gewesen wären (Pogorelow sogar um über 100 Punkte!) und die Begegnung 6:2 geendet hat und uns ein 4:4 gereicht hätte … . Was ist da passiert!? Haben beide eine Fahrgemeinschaft gebildet und/oder die Zeitumstellung verpennt!? Könnte natürlich sein, wenn man aber die restliche (neben Nr. „1“ und „2“ noch die Nummern 3, 5, 6, 8, 12 und 14) betrachtet, fehlt einem aber auch irgendwo der Glaube daran … . Da ist man doch eher geneigt, daran zu glauben, daß die beiden schlicht keinen rechten „Bock“ hatten!? Oder war es am Ende gar eine späte Art von „Rache“ dafür, daß man uns in der Saison 2012/13 den Verbandsligaaufstiegsvortritt lassen mußte!? Meine (und nicht nur meine!) Meinung dazu: wenn da (hoffentlich!) nichts außergewöhnliches wie ein Unfall o.ä. vorlag, dann geht das einfach gar nicht!
Somit hat am Ende auch die Auslosung die Aufstiegsfrage mitentschieden, und die Heilbronner haben diese Verlosung eben gewonnen. Schön für sie, und umso bitterer für uns … .
Umso mehr, als uns damit eine Landesligasaison bevorsteht, die mit dieser nicht zu vergleichen sein dürfte aufgrund 2er starker Aufsteiger (Schwäbisch Hall I !) und wenigstens einem nicht zu unterschätzenden Verbandsligaabsteiger. Da dürfte es dann leider nicht mehr um den Aufstieg gehen.
Wobei wir uns in Sachen verpaßter Aufstieg natürlich auch an die eigener Nase(n) fassen müssen – die einen eben weniger und die anderen … … mehr! Und hätten wir im letzten Spiel besser gepunktet, so hätte mein von BMW beim gemütlichen Beisammensein auch ausgesprochener Gedanke eines Protests wegen wettbewerbsverzerrender Vorkommnisse auch eher Aussicht auf Erfolg versprochen als eben jetzt so.
Bliebe noch, die leistungs-(oder zumindest ergebnis- ;-))stärksten Spieler der Saison lobend hervorzuheben. Da wäre selbstredend zuallervorderst unser „BMW“, der sich mit 7/8 als besonders „ps-stark“ (also punktstark ;-)) erwies und um ein Haar sogar in der „Topscorerliste “ auf Platz 1 gelandet wäre (es wurde Platz 2)! Danach folgen sofort Waldemar mit 4,5/5 und die „Ersatzbank“, die 11/14 erzielte! Im Plus befinden sich desweiteren Wolfgang mit ordentlichen 3,5/5 und meine Wenigkeit mit 6,5/9, was auch nicht wirklich schlecht ist und immerhin zu Platz 6 in der „Topscorerliste“ gereicht hat, aber auch nicht gerade berauschend und das, was ich mir selbst vorgestellt hatte … . Es dürfte gerade so für die „rote Null“ in der DWZ-Auswertung reichen. Bruno erzielte immerhin noch 4,5/9 und somit 50-%, während die restlichen Spieler der „Stammacht“ unter dieser Marke und damit – das kann man wohl deutlich sagen – unter ihren Möglichkeiten blieben.
Nächstes Saison wird es dann hoffentlich wieder besser!?
[GS]
-> Link zur Landesligaergebnisseite
Seit Monaten sehe ich regelmäßig die lehrreichen Stellungskommentare auf dieser Website an und bin jetzt erstaunt, dass sogar der Name meiner Winzigkeit diesmal erwähnt wurde.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich dem Kommentator Gunnar Schnepp meine Anerkennung aussprechen.
In früheren Zeiten, als ich selbst noch am 1. Brett gegen Lauffen 1 antreten durfte, wurde ich dort noch mit einem opulenten Sektfrühstück liebevoll empfangen. Diese schöne Tradition scheint wohl mit den Jahren etwas eingeschlafen zu sein, aber die freundschaftliche Verbundenheit ist auf jeden Fall erhalten geblieben.
Ich machte mir schon Sorgen, weil ich mit einer konzentrierten Leistung Eurem Sonnenschein Uwe Bertz ein Remis abgerungen hatte und dadurch Eure Aufstiegschancen gefährdete. Doch nach Eurem glücklichen 4.5 : 3,5 Sieg gegen uns war ich dann doch erleichtert.
Das von mir prognostizierte 4 : 4 Unentschieden zwischen Marbach 1 und Heilbronn 2 scheiterte ja nur an der schlechten Verkehrslage für die beiden Marbacher Spitzenbretter und der Unpässlichkeit einiger weiterer Stammspieler. Dafür kann ich nichts.
Ich wünsche allen Marbacher Mannschaften weiterhin viel Erfolg und freue mich schon auf das nächste Spiel gegen Euren Sonnenschein.
Jetzt weiß ich, warum ich früher am 1. Brett und jetzt nur noch am letzten Brett spielen darf:
Ich habe ja meinen Schlusssatz völlig ins Gegenteil verkehrt. Richtig muss es heißen:
Ich wünsche allen Lauffener Mannschaften weiterhin viel Erfolg und freue mich schon auf das nächste Spiel gegen Euren Sonnenschein.