Zwar nicht erneut auf württembergischer, aber doch immerhin auf Bezirksebene konnten die erfolgshungrigen Lauffener „Pokalmonster“ einen erneuten Pokalsieg einfahren! Da unser Gegner, die Heimrecht besitzenden Kornwestheimer, nicht über ihr „gewöhnliches“ Spiellokal verfügen und auch sonst keines „auftreiben“ konnten, wir aber erfreulicher- und freundlicherweise wieder einmal den Treff in Lauffen als würdigen Spielort für dieses Pokalereignis zur Verfügung gestellt bekamen, nahmen die Dinge dort ihren (für uns letztlich erfreulichen) Verlauf … .
So zeichnete sich recht rasch ein Sieg von Holger mit den schwarzen Steinen an Brett 3 ab, nachdem er seinem Gegner eine Figur mit einem „Bauerntrick“ (O-Ton Holger) abgeluchst hatte, und den technischen Verwertungsteil wohl wenigstens ganz ordentlich über die Bühne brachte.
Das 2:0 für uns erzielte Thomas ebenfalls mit Schwarz an Brett 2, dessen Gegner zwar sehr früh die Damen abtauschte, aber mit der resultierenden vergleichsweise recht einfachen Stellung nicht so recht etwas anzufangen zu können schien, und bereits nach rund 20 Zügen fast seinen ganzen Bedenkzeitvorrat verbraucht hatte, und von Thomas, der seinen Gegner jederzeit fest im Griff hatte, bereits extrem in die Defensive gedrängt worden war, so daß der logische Schluß dann auch nicht mehr allzu lange auf sich warten ließ.
Etwas in die Bredoullie brachte uns die (von mir unbemerkte) Niederlage von Frank (Hofmann), der die spielerisch unangenehme Aufgabe zu bewältigen hatte, gegen einen höchstens 12-jährigen, chinesischstämmigen Gegner anzutreten – bei diesen ganz jungen weiß man einfach nie so recht, woran man ist, und daß die Chinesen im Schach nicht zu unterschätzen sind, sieht man ja nicht zuletzt an den zahlreichen Erfolgen ihrer größtenteils noch recht jungen Talente. Dennoch schien mir die Partie einen insgesamt ausgeglichenen Verlauf genommen zu haben (Franks Gegner war halt eben doch D a n n y und nicht W e i Yi …), und Frank hätte demzufolge wohl auch nicht verlieren müssen, aber vielleicht kann er uns ja noch näher berichten, was da schiefgegangen ist … .
So war mir denn der krönende Abschluß vorbehalten … .
Ich hatte meinen Gegner eigentlich von Anfang an ziemlich gut im Griff gehabt und klaren Vorteil erlangt:
Die schwarze Stellung ist durch den Bauern auf e5 eingeengt, Weiß hat die Kontrolle über d6 sowie Druck auf den rückständigen Bauern c6, zudem steht der Springer auf h7 temporär ziemlich schlecht. Ich verzichtete hier jetzt auf das ursprünglich geplante, ebenfalls recht starke Dg4, und zog stattdessen 22.Td2!?, um einerseits meine Dame zu decken, und andererseits die Verdopplung der Türme auf der c-Linie vorzubereiten …
… unter dem Druck entschloß sich Schwarz hier zum von mir erwarteten 30. …Da2?! (besser Da8), wonach die Dame aber etwas beengt stand …
… von mir aber immerhin höchste Präzision abverlangte, welche ich hier mit 33.De2! (Dc3? Sf6!) noch an den Tag legte …
… wie auch hier mit 34.Lh4, auch wenn h3 oder Lc5: recht gut gewesen wären …
… was mit Tb6 beantwortet wurde, worauf noch korrekt 35.De5! folgte …
… was wiederum wie von mir erwartet mit 35. … Sd7?? (auch nach 35. … Td7 36.f5! wäre die weiße Stellung allerdings gewonnen gewesen) beantwortet wurde …
… wodurch die Wirkung des „D-Linien-Turms“ gegen den Bauern d6 aber unterbrochen wurde und nun mit 36.De3! (auch Ld8:!? gewinnt) nebst Damenfang (es drohen sowohl Ld8: als auch b4) statt mit 36.Dc3?? …
… hätte ausgenutzt werden können, so jedoch hätte mein Gegner urplötzlich fast beliebig ausgleichen können (Te8, Tf8 oder Tc8!), revanchierte sich jedoch umgehend mit 36. … Ta8??, wonach ich doch wieder auf Gewinn stand …
… nur um ihn dann im 40. Zug mit Td4?? (das richtige Df3! verwarf ich, weil den Textzug für „stärker“ hielt – wenn auch mit einem unguten Gefühl …) erneut aufs Spiel zu setzen …
… doch Gott sei Dank fand mein Gegner hier nichts besseres als 40. … Da5?? (auf den richtigen Zug sollt ihr mal selber kommen – falls ihr nicht erfolgreich sein solltet, so findet ihr ihn in der Analyse), und wenn mein Gegner sich auch noch tapfer wehrte …
… so wie hier mit 42. …Ta4, was von mir stark mit der Rückgabe eines Bauern …
… mittels 43.Lf2! gekontert wurde …
… ließ ich nichts mehr anbrennen, so auch hier mit 47.Ld4!, woraus folgende Stellung hätte entstehen können …
… in welcher es eine einfache taktische Lösung gegeben hätte, aber auch so war das Ende nah …
49.Tc7! 1:0
Württembergische Ebene, wir sind wieder da!
Der „Bauerntrick“ war eine Bauerngabel mit der ich eine Figur gewinnen konnte.