Mal‘ wieder’n Bericht …

… zu verfassen habe ich mir die Zeit genommen.

Anlaß ist der insgesamt gesehen erfreuliche da auch erfolgreiche Auftakt unserer 1. Mannschaft in die Verbandsligasaison. Ein Wermutstropfen ist hierbei jedoch, daß dieser Sieg wieder einmal viel zu niedrig ausgefallen ist!

Den vielleicht verdientesten Punktverlust hatte hierbei Captain Bruno zu verzeichnen, dessen Niederlage als erstes Ergebnis feststand … . So suchte er in nach eigenen Angaben ihm unbekannten schachlichen Gefilden nach Wegen, die gegnerischen Ideen möglichst gefahrlos zu durchkreuzen und die Untiefen der Stellung ohne aufzulaufen zu umschiffen, lief dabei jedoch leider ein ums andere Mal auf Grund und erlitt schließlich fürchterlichen Schiffbruch … – doch seht selbst:

Frolik-Geigle, Stellung nach 14.Le3

Frolik-Geigle-1

Hier verpaßte er die Gelegenheit, seinem Gegner eine kleine Breitseite mitzugeben, und griff stattdessen etwas ungestüm frontal mit 14. …e5? durch die Mitte an, was aber nur ihm selbst ein paar Lecks in seiner Stellung eintrug …

Frolik-Geigle-2

Stellung nach 16. …De7?!

… welche von Weiß aber nicht gleich konsequent weiter angebohrt wurden (17.a3?! statt 17.Sdb5!) …

Frolik-Geigle-3

… was jedoch nicht weiter schlimm für ihn war, da Schwarz im 19. Zug eine bessere Verteidigung verpaßte, welche in obiger Stellung hätte münden können und Schwarz überraschend die Möglichkeit eröffnet hätte, sich aus der Gefahrenzone heraus manövrieren (Lösung: s. Analyse) …

Frolik-Geigle-4

… und hier nach dem ungenauen weißen 21.Sd4?! (Dd3!) zu allem Überfluß auch noch die Möglichkeit 21. …Ld4:! verpaßt wurde und schließlich eben doch aufzulaufen:

Frolik-Geigle-5

Um nun die Drohung 24.b5 „abzuwehren“, zog er selbst 23. … b5??, was jedoch seinem Gegner die Möglichkeit eröffnete, ihm einen empfindlichen Treffer am Heck beizubringen, wonach Schwarz entscheidend Schlagseite bekam, sodaß sämtliche Versuche, die Stellung doch noch vor dem Untergang zu bewahren, vergebens blieben und Schwarz seinem Gegner der Beschleunigung desselben zum Absch(l)uss die Möglichkeit eines „Coup de grâce“-Wirkungstreffers einräumte, wovon sein Gegner auch dankbar Gebrauch machte! -> zur Partie

VL SK Lauffen I - HP Böblingen II 270915-2

Als Nächster beendete wohl Wolfgang seine Partie, in welcher er zwar lange Zeit schlecht bis auf Verlust stand, dann jedoch einen geradezu simplen Gewinn ausließ …

Sattler-Fischer-1

Hier brachte er zunächst mit 12.Ld2?! (a4) eine Neuerung, nach der sein Gegner mit 12. … b5 bereits leicht im Vorteil kann …

Sattler-Fischer-2

… und hier durch den Abtausch der falschen Figur auf d4 (16.Ld4:?) den gegnerischen Vorteil weiter klar erhöhte …

Sattler-Fischer-3

… nach einigen gegnerischen Ungenauigkeiten jedoch wieder mit 26.Se2 ausgleichen und nach 26. … Tc2?? …

Sattler-Fischer-4

gewinnen konnte! Nach eigener Aussage dachte an dieser Stelle fast 45 Minuten lang nach und erkannte auch die Möglichkeit, hier mit 27.Ta6:! fortzusetzen, befürchte jedoch, daß nach 27. … Te2: 28.Da1 ( warum nicht einfach Da3!(?)) Te1 seine Dame belästigt werden könnte, und übersah dabei, daß er dies ja mit 29.Ta8+ Lf8 30.Tf8:+ nebst De1: +- hätte kontern können! Und so endete diese Partie unentschieden … .

So endete dann auch die Partie von Axel, bei dem man um dieses Ergebnis froh sein mußte, stand er doch gleich 3 x klar auf Gewinn, und schenkte ihn ebenso oft wieder her, und wer weiß, was noch alles geschehen wäre, wenn er weiter gespielt hätte …

Widmer-Kohler, Stellung nach 14. …Tc4:

Widmer-Kohler-1

In dieser Stellung hat sich 15.b3! vielfach erfolgreich für Weiß bewährt, Axel zog jedoch das höchst ungenaue 15.h4?! …

Widmer-Kohler-2

… wonach ihm sein Gegner hier mit 16. … Se4: (statt Db6??) eine zumindest kleine Quittung hätte präsentieren können …

Widmer-Kohler-3

… so jedoch erlangte Axel zum ersten Mal durch 21.Sef5+! eine Gewinnstellung, welche …

Widmer-Kohler-4

… nach 22. … Kf6? …

Widmer-Kohler-5

… 23.Dg5+ (noch besser war The1!) eigentlich bereits völlig klar gewonnen war …

Widmer-Kohler-6

… ihn hier jedoch mit 24.Sd4+? zum 1. Mal vergab …

Widmer-Kohler-7

… und hier mit 27.ed:?! zum 2. Mal …

Widmer-Kohler-8

… aber Schwarz spielte hier 29. … Te5??, und so ergab sich für Weiß …

Widmer-Kohler-9

… ein letztes Mal die Chance, die Partie für sich erfolgreich zu gestalten, ging aber mit 31.Se2? auch an dieser Chance vorüber, und so endete die Partie dann eben remi(e)s!

Erfreulicher war denn das Ergebnis von Thomas …

VL SK Lauffen I - HP Böblingen II 270915-3

… der seinen Gegner immer wieder mit überraschenden und guten Zügen praktische Probleme zum Lösen aufgab, so …

Heinl-Remmler-1

… wie hier mit 18.h4! …

Heinl-Remmler-2

… und sich auch von einem für ihn unerwarteten Zug wie 24. … f5 aus der Ruhe bringen ließ …

Heinl-Remmler-3

… als auch hier zurecht auf das forcierte Remis beginnend mit 26. ? !! verzichtete …

Heinl-Remmler-4

… denn sein Gegner geriet mehr und mehr in Zeitnot und „parierte“ Thomas‘ Einschlag 29.Lf7:!? …

Heinl-Remmler-5

… mit 29. … Kf7:?? (Dh4:+=), und mußte kurz darauf die Waffen strecken, um nicht mattgesetzt zu werden! -> zur Partie

Wenig später endete auch meine Partie …

Günthner-Schnepp-1

… welche für mich als Schwarzer schon recht gut begonnen hatte, konnte ich doch bereits Vollentwicklung vorweisen, während bei meinem Gegner noch 2 Leichtfiguren auf ihren Einsatz warteten, welcher nach 11.e3?! noch weiter zurückgestellt wurde …

Günthner-Schnepp-2

… hier jedoch mit 14. … Sb4 unverständlicherweise auf das noch etwas bessere c5 verzichtete …

Günthner-Schnepp-3

… und auch wenn ich diese Analysestellung nicht aufs Brett und somit auch keine Chance bekam, vorhandene taktische Fähigkeiten möglicherweise auch hier unter Beweis zu stellen (Schwarz am Zug gewinnt mit 25. …? !!) …

Günthner-Schnepp-4

… erlangte ich doch eine Stellung, welche unübersichtlich genug war, um meinen sich in horrender Zeitnot befindlichen Gegner hier zu 25.Td4? (Tdc1=) zu verführen …

Günthner-Schnepp-6

… und am Ende stellte er noch mit 29.Le2?? einen Läufer ein, aber daß war eigentlich eh schon egal gewesen -> zur Partie

Frank baute das Ergebnis zu einem beruhigenden 4:2 aus, nachdem er zunächst in der Eröffnung einen Bauern eingestellt geopfert hatte, und hier …

Amos-Weisenburger-1

… mit 17.Sde2? seinem Gegner Gelegenheit gab, mit 17. … Dc7 klar besser zu stehen, dieser jedoch ungenauerweise auf e4 tauschte und dann noch unverständlicherweise die Qualität opferte …

Amos-Weisenburger-2

… um dann hier auch noch mit 20. … f5?? seine endgültige Niederlage einzuleiten … – zur Partie.

Alexander verlor dann doch sehr überraschend eine Partie, in der der Königsangriff seiner Gegnerin Elke Sautter wohl doch besser aussah als er in Wirklichkeit war, und er wohl auf Gewinn stand, was ich aber bisher leider nicht herausfinden konnte, weil er mir die Herausgabe seiner Partie verweigert hat … .

VL SK Lauffen I - HP Böblingen II 270915-1

So war es an Holger, wenigstens noch den Gesamtsieg in trockene Tücher zu bringen, was ihm in der wohl wechselhaftesten, schwierigstens und dennoch zugleich aufgrund ihrer insgesamt gesehen Vielzahl an z.T. groben Fehlern auch schlechtesten Partie des Mannschaftskampfes denn auch gelang …

Born-Scherer-1

… obwohl er gleich hier am starken 11. … Sg4+! mit 11. … Ld7? vorüberging …

Born-Scherer-2

… so wie auch hier, als Weiß ihm mit 30.c5?? zum 1. Mal die Möglichkeit, eine Gewinnstellung zu erlangen, einräumte …

Born-Scherer-3

… er jedoch auch an dieser Möglichkeit mit 30. … bc:? (Lg4:!) vorüberging, weil er vor dem Nehmen auf g4 noch den Verlust des Bauern auf b6 verhindern wollte, und dabei übersah, daß nach 31.Lc5: der Springer auf f3 auf einmal von der Dame gedeckt ist …

Born-Scherer-4

… und ließ auch hier 34. … Lg4:!= aus (e4?) …

Born-Scherer-5

… was sein Gegner jedoch widerum mit 34.Dc4?? (Sd4=) beantwortete …

Born-Scherer-6

… worauf Holger nun statt auf f3 (-+) auf g4 (??) nahm und nach Df7: wirklich glasklar auf Verlust stand …

Born-Scherer-7

… jedoch erneut Glück hatte, daß Weiß hier weder 37.Td7 +- noch 37.Dg6: +-, sondern 37.Tg6:??= antwortete …

Born-Scherer-8

… und am Ende sogar Weiß nach weiteren Fehlern froh sein mußte, daß er in klar schlechterer Stellung noch ein mannschaftstaktisches Remis bekam – zur Partie.

Somit wäre der Auftakt also einigermaßen geglückt – aber es wird wohl eine deutliche Leistungssteigerung notwendig sein, um in der 2. Runde im wegweisenden Spiel gegen Schwäbisch Hall ebenfalls erfolgreich zu sein und den Blick Richtung Aufstieg richten zu können!

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