Mit einem blauen Auge davongekommen …

… ist die 1. Mannschaft Sonntag vor 8 Tagen zum Abschluß der Verbandsligasaison in Leonberg.

VL SV Leonberg 1978 I - SK Lauffen I 130414-1

Der Spielort, das alte Rathaus in Leonberg-Etlingen

Denn waren manche noch so blauäugig gewesen, sich bereits nach dem Sieg in Grunbach des Klassenerhalts sicher zu sein, so sollte doch vor dieser abschließenden Runde jedem klar gewesen sein, daß das Abstiegsgespenst durchaus noch einen gewissen Schrecken verbreitete! Denn hätte im Parallelkampf Willsbach gegen Feuerbach gewonnen und wir gleichzeitig nicht mehr als 2 1/2 Brettpunkte erzielt, so wäre uns doch tatsächlich noch der kaum mehr für möglich gehaltene direkte Abstieg „gelungen“! Während uns im Falle eines 3:5 immerhin noch ein Stichkampf geblieben wäre … . Und, betrachtet man sich die gespielten Partien näher, so wäre letzteres Ergebnis für unsere Gegner durchaus möglich gewesen!

Die erste beendete Partie war die von Thomas Heinl, der uns dem Mindestziel, also 3,5 Brettpunkten, immerhin ein halben Schritt näher brachte, was am Ende auch in Ordnung war, zwischendurch jedoch … .

Schuh-Heinl-1

 Hier kam Schwarz zum 1. Mal mit 13. … Sb6? auf Abwege …

Schuh-Heinl-2

 Welchen deutlich stärkeren Zug verpaßte Weiß hier mit 16.Lg5?! (was sich aber nach 16. … Lf8?? sogar als besonders gut herausstellte)!?

Schuh-Heinl-3

 Anstelle von 20.Ld8? konnte Weiß hier deutlich klarer auf Gewinn stehen nach …

Schuh-Heinl-4

 Hier hatte Schwarz eigentlich schon das schlimmste überstanden, machte es aber mit 23. … Le6?! wieder unnötig spannend …

Schuh-Heinl-5

 … und hier widerum gab es sicher eine bessere Möglichkeit als 27.Lf7:+?? …

Schuh-Heinl-6

In der Schlußstellung dieser Partie stand Schwarz dann wohl noch ein klein wenig besser, er wollte es aber lieber nicht weiter darauf ankommen lassen!

VL SV Leonberg 1978 I - SK Lauffen I 130414-3

Alles Banane!? Jedenfalls die passende Verpflegung zur krummen Partie …

Einen weiteren halben Punkt steuerte Holger bei, der jedoch trotz Weiß bereits in der Eröffnung zunächst auf Abwege und dann glasklar auf die Verliererstraße geriet!

Scherer-Tran-1

Nach 6.Dd3?! hätte Schwarz statt mit Sc5?! gleich stärker mit d5! fortsetzen können, was von Holger als im höheren Sinne als bereits verloren ansah, sein Gegner aber zurecht als nicht so schlimm …

Scherer-Tran-2

Nach 14.Dh5?! geriet die Dame ins Abseits …

Scherer-Tran-3

… und nach 17.Tfe1?? kam sie nach Td5 schon fast unter die Räder und Weiß geriet klar auf die Verliererstraße …

Scherer-Tran-4

… und hatte zunächst noch Glück, daß Schwarz hier mit 17. … Dc3?! bessere Möglichkeiten ausließ …

Scherer-Tran-5

… als auch hier mit 18. … Sd4?! …

Scherer-Tran-6

… um hier nach 20. … Tb5! mit 21.Dh4?? erneut in eine Verluststellung zu geraten …

Scherer-Tran-7

… denn hier fand Schwarz den richtigen Gewinnzug …

Scherer-Tran-8

… nur um ihn hier dann wieder zu verpassen!

Scherer-Tran-9

Hier nun machte Holger das Beste der ganzen Partie – er bot seinem Gegner remis an, was dieser seltsamerweise trotz Mehrbauers als auch klar besserer Bauernstruktur und somit wohl glatt gewonnener Stellung und des doch eigentlich vorhandenen Siegzwangs zur ja noch möglichen Verhinderung des Abstiegs annahm!

Auch bei Axel ging es wieder einmal hoch her! Irgendwie gelingt es ihm immer wieder, hochkomplexe Stellungen herbeizuführen, in welchen seine Gegner regelmäßig daneben greifen – er selber häufig genug jedoch leider auch … .

Schenk-Widmer-1

Nach 10.h3? kam Schwarz klar in Vorteil …

Schenk-Widmer-2

… der hier jedoch mit 14. … La6? höchst ungenau fortsetzte …

Schenk-Widmer-3

… als auch hier mit 19. … Tfd8?! …

Schenk-Widmer-4

… statt korrekt mit Db6 fortzusetzen, wonach sich in dieser Stellung nach La6:Lc4 Weiß die Chance zum fantastischen h5!! (unklar) geboten hätte …

Schenk-Widmer-5

… während Schwarz hier 23. … c3 (statt hg:?!) vorsorglich die Diagonale zu schließen versäumte …

Schenk-Widmer-6

… um es hier dann doch zu tun (25. … c3?), was sich aber als potentiell verlustbringend erwies …

Schenk-Widmer-7

… zumal hier Weiß den Gewinnzug aufs Brett brachte …

Schenk-Widmer-8

… nur um hier mit 32.Lf1? klar bessere Züge auszulassen …

Schenk-Widmer-9

… und hier mit 34.De4?? einen weiteren, fürchterlichen Bock zu schießen, den Schwarz aber mit Dd6 statt mit dem Gewinnzug beantwortete …

Schenk-Widmer-10

… was aber egal war, da Weiß wiederum hier den einzigen Zug 35.Ka2 mit z.T. haarsträubenden Verwicklungen verpaßte, z.B. …

Schenk-Widmer-11

… hier Dc6:! …

Schenk-Widmer-12

… und hier hätte man dann mit Te6:!! ins Remis abwickeln können, so jedoch …

Schenk-Widmer-13

Schlußstellung nach 35. …Da3

So hätte auch diese Begegnung durchaus an Leonberg statt an uns gehen können!

VL SV Leonberg 1978 I - SK Lauffen I 130414-6

Damit hatten wir schon 2 Punkte. Auf welche 3 Siege in Folge folgen sollten – leider weiß ich nicht mehr, in welcher Reihenfolge dies genau geschah, und wem somit die Ehre zuteil wurde, uns zunächst den Stichkampf zu sichern und uns dann noch davon zu bewahren, als uns dann sogar noch den Gesamtsieg einzubringen. Was ja aber auch irgendwie egal sein dürfte … (hauptsache gewonnen!).

Jedenfalls erwies sich der Aufbau von Brunos Gegner – ein Französisch-Caro-Kann-Hybrid (also 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 c6?!) – letztlich als viel zu passiv, und Bruno hatte keine Probleme (von den üblichen zeitlichen einmal abgesehen) ihn souverän zusammenzuschieben (Partie habe ich leider gerade nicht vorliegen, es ist aber auch kein großer Verlust, wenn sie nicht gesehen hat ).

VL SV Leonberg 1978 I - SK Lauffen I 130414-5
Auch mir war es gelungen, gut aus der Eröffnung zu kommen und meinen Gegner in den Würgegriff zu nehmen:

Schnepp-Günthner-1

Das alles ist jedoch überraschenderweise gar nicht so schlimm, wie es aussieht und ich dachte, daß es sei – erst nach dem nun folgenden Fehler 18. … Sc7? meines Gegners verpaßte ich die erste Gelegenheit, bereits nahezu siegbringenden Vorteil zu erzielen …

Schnepp-Günthner-2Glücklicherweise ergab sich etwas später hier nach 21. …Lc8?? erneut die Chance zum entscheidenden Vorstoß, und diesmal nutzte ich sie!

Schnepp-Günthner-4

So kam diese von mir angestrebte Stellung aufs Brett, wo ich mit einer „petite combinaison“ den Sack schon fast zumachte …

Schnepp-Günthner-5

… um hier mit Shf6 das noch stärkere Lh2! auszulassen …

Schnepp-Günthner-6… aber egal, in dieser völlig hoffnungslosen Stellung überschritt mein Gegner nun zu allem Überfluß auch noch die Zeit, während ich noch ca. 30 min auf der Uhr hatte … (zur Partie).

Frank war es bereits früh gelungen, seinem Gegner einen Bauern abzuknöpfen und in ein Turmendspiel abzuwickeln, in welchem er seinen Mehrbauern technisch sauber zur Geltung brachte. Auch hier liegt mir die Partie nicht vor, aber auch hier finde ich ist es nicht so schlimm, daß es so ist.

Dasselbe gilt für die Partie von Wolfgang, dem dies vermutlich auch ganz recht so sein durfte, stand er doch nach einem eigentlich recht plumben Bauerneinsteller zwischen 20 und 30 Zügen lang mit dem Rücken zur Wand, wenn seine Stellung nicht sogar schlichtweg verloren war! Am Ende erzwang sein Gegner dann netterweise das Remis mit einer Zugwiederholung … .

VL SV Leonberg 1978 I - SK Lauffen I 130414-7
Beim Zwischenstand von nunmehr 5,5 zu 1,5 lief nun nur noch die Partie von Thomas Heerd, welche möglicherweise sogar die längste des ganzen letzten Spieltages war!?

VL SV Leonberg 1978 I - SK Lauffen I 130414-8
Gemessen an der Anzahl der Fragezeichen, welche man objektiverweise für die Züge dieser Partie vergeben mußte, war es wohl auch die mit Abstand schlechteste Partie des ganzen Wettkampfes, allerdings auch mit die interessanteste als auch lehrreichste! Und nachdem Thomas zu Beginn noch die volle Kontrolle über die Partie hatte und gute Angriffschancen hatte, so entglitt ihm selbige immer mehr …Heerd-Schlosser-1

… so hier mit 17.Teb1?! …

Heerd-Schlosser-2… und hier war das Figurenopfer auf h6 (23.Sh6:+?) ziemlich überflüssig …

… und da auch sein Gegner einige lichte Momente hatte …

Heerd-Schlosser-3

… so wie hier mit 29. … Kh8! 30.bc: Tg8! -+ …

fand sich Thomas nach einem weiteren Fehler auf einmal in einer Stellung wieder, in welcher der Computer einen Vorteil von ca. + 10 anzeigt – für seinen Gegner wohlgemerkt!Heerd-Schlosser-4

Leider verpaßte dieser an dieser Stelle jedoch den Sieg – leider deshalb, weil er doch recht sehenswert gewesen wäre (und zog stattdessen 31. … Le4:??) …

Heerd-Schlosser-5

… worauf Thomas einzig richtig auf e5 nahm, worauf Schwarz Kh7?? antwortete (anstatt völlig logisch mit dem Turm den Läufer zu nehmen) …

Heerd-Schlosser-6

… und hier mit 33. … Dc7:?? den 3. Doppelfragezeichenzug in Serie produzierte, statt den Schaden wenigstens noch in Grenzen zu halten! Das hält selbst eine + 10-Stellung nicht aus, und so stand zur Abwechslung nun mal Thomas total auf Gewinn …

Heerd-Schlosser-7

… welcher hier mit 44.Tc5:?? völlig überflüssigerweise die Qualität „zurückopferte“ und dem Gegner so die Möglichkeit zum remis einräumte … .

Aber auch das nachfolgende Turmendspiel hielt durchaus noch spannende als auch lehrreiche Momente parat:

Heerd-Schlosser-8

45. … a5??

Heerd-Schlosser-9

51.Te8+??

Heerd-Schlosser-10

52. … Tc4+??

Heerd-Schlosser-11

60.Kf6+?? Kf8??

Aber im letzten Moment kriegte Weiß dann doch noch die Kurve … (-> zur Partie).

VL SV Leonberg 1978 I - SK Lauffen I 130414-9
Die Anspannung hat sich in Ausgelassenheit aufgelöst – soeben hat Schwarz aufgegeben!

Und immerhin – in der Fragezeichenwertung hatte Schwarz dann doch noch die Nase mit 15:10 recht klar vorne ;-)!
Da Feuerbach im Parallelkampf seine auf ihrer Homepage getätigte Ankündigung wahrgemacht und in bester Besetzung angetreten war, und den Kampf gegen Willsbach auch klar gewonnen hatte (mit 5,5:2,5), hätten wir unseren Kampf sogar mit 0:8 verlieren können, und wären trotzdem nicht abgestiegen – aber wer soll so etwas schon vorher wissen, oder sich gar noch darauf verlassen …!?
Jedenfalls feierten wir unseren Klassenverbleib im Anschluß noch ausgelassen im uns von den Leonbergern empfohlenen Bahnhofsrestaurant „Brauhaus Sacher“, wo wir uns bei schönem Wetter in den Biergarten setzen konnten.

Und so endete diese an spannungsreichen und interessanten Momenten nicht arme Saison.

An dieser Stelle möchte ich nun noch meinen Bericht zur vorangegangenen Runde nachtragen, der etwas näher beleuchtet, wie es überhaupt dazu kommen konnte, daß wir uns am Ende noch in einer durchaus prekären Situation befanden.

Denn am 23.03. hatten wir ja die Feuerbacher bei uns zu Gast. Diese Begegnung hätten wir glasklar für uns entscheiden müssen, woran wir allerdings grandios gescheitert sind … .

So nahm Thomas Heinl ein interessantes, frühzeitiges Bauernopfer seines Gegners an, wofür diese jedoch ausreichende Kompensation erhielt und die Partie leistungsgerecht unentschieden endete.
Auch bei mir war lange Zeit gegen den erfahrenen und als Schachkolumnist bekannten Harald Keilhack nichts besonderes los, die Partie verlief insgesamt ausgeglichen … .

Keilhack-Schnepp-1
Hier nun brachte ich – ohne es zu wissen – mit La6 eine Neuerung (in den bisherigen 3 Partien, in welchem diese Stellung zur Diskussion stand, wurde ausnahmslos auf a2 geschlagen). Wie mein Gegner nach der Partie freimütig zugab, war es mir gelungen, ihn mit diesem Zug zu schockieren, da er diesen 1. gar nicht auf der Rechnung gehabt hatte, und 2. er im ersten Moment dachte, daß es nun schwierig für ihn werden würde, sich noch zu verteidigen. Dann jedoch fand ich mich mit der resultierenden Stellung nicht zurecht …Keilhack-Schnepp-2
und obwohl ich hier meine Felle nun davonschwimmen sah, verkniff ich mir hier ein Remisangebot, was mein Gegner dann glücklicherweise für mich im nächsten Zug übernahm.
Und genauso wie mir meine Partie entglitt uns nun auch der ganze Mannschaftskampf … .

Hierbei löste Holger, bei dem aktuell leider gar nichts zusammenzulaufen scheint, mit seiner völlig überflüssigen Niederlage einen regelrechten Dominoeffekt aus:

Klehr-Scherer-2

 Hier (nach 17.Tac1?! statt Sd1!) erwog Holger Sg4! mit leichtem Vorteil nur anstatt es auch zu spielen …

Klehr-Scherer-3

 … und schlug hier mit 24. … Sc7 die tendentiell falsche Route für den Springer ein …

Klehr-Scherer-4

 … eine Idee, welche er leider konsequent weiter verfolgte (25. …Sb5?), anstatt den Erfordernissen der Stellung gehorchend den Druck auf der e-Linie etwas zu neutralisieren …

Klehr-Scherer-5

 … so auch hier mit 26. … Sd4?? (statt Tb7) …

Klehr-Scherer-6

 … und nutzte hier nach 27.g4? noch die Chance zu Tb7= …

Klehr-Scherer-7

… aber nachdem er die vom Gegner angebotene Zugwiederholung mit Remis ausgeschlagen hatte (weil er dachte, daß dieser sich doch nicht darauf einlassen würde und nun auf einmal doch einen Bauern „gewinnen“ würde), geriet er in eine klare Verluststellung, in welcher Weiß hier den richtigen „stillen“ Zug aufs Brett brachte, und Schwarz 2 Züge später aufgab.

Frank, der neben Holger saß, sah natürlich genau, was sich direkt neben ihm abspielte, und entschied sich daher in einer Stellung, die es nicht hergab, statt ein sicheres Remis zu erzwingen auf Sieg zu spielen – was jedoch leider völlig in die Hose ging … .SK Lauffen I - Sc Feuerbach 1-1

Wodurch sich wiederum der Druck auf die anderen erhöhte … . So ging Kapitän Bruno in schwieriger Lage und in Zeitnot aufs Ganze – was irgendwo ja auch berechtigt war, dass seine Stellung, wenn auch technisch recht anspruchsvoll, gewonnen war!

Herbert-Schweizer-Geigle-9

 Denn hier hätte Schwarz nach 36.Td5?? sofort eine klare Gewinnstellung erlangen können …

Herbert-Schweizer-Geigle-10

 … er zog jedoch stattdessen 36. … h4?, wodurch er seinem Gegner die Gelegenheit gab, die Partie remis zu halten, was dieser mit 37.Te5:?? jedoch versäumte …

Herbert-Schweizer-Geigle-11

 … wonach sich Bruno mit 37. … Td1!? 38.Kf2 das Leben unnötig erschwerte, da es jetzt hier nur noch einen studienhaften Weg zum Sieg gab …

Herbert-Schweizer-Geigle-12

 … welchen er (noch dazu in Zeitnot) natürlich nicht fand, und hier mit 39. … Lh4? auch noch das letzte bißchen Vorteil verspielte …

Herbert-Schweizer-Geigle-13

 … und hier aufgrund eines Rechenfehlers mit 41. … Te4:?? (Le7=) auch noch den halben Punkt wegwarf und daher kurz darauf aufgeben mußte:

Herbert-Schweizer-Geigle-14

45.Kf3 1:0 (witzig – auch e7!? gewann!)

Und so ging auch diese Begegnung verloren … .SK Lauffen I - Sc Feuerbach 1-3

Erfreulich war immerhin, daß es Thomas Heerd gelang, seinen Gegner niederzuringen und uns so noch eine Chance auf zumindest ein 4:4-Unentschieden offenzuhalten.

Wenninger-Heerd-1

 Zunächst brachte er hier mit 12. … Lc5 eine Neuerung …

Wenninger-Heerd-2

 … und profitierte hier von der fehlerhaften Entscheidung des Weißen, die Damen zu tauschen …

Wenninger-Heerd-3

 … und hier noch mehr von 32.Sc1?, wonach Weiß einfach zu passiv stand …

Wenninger-Heerd-4

 … und hier b4? einfach 3 Züge zu spät spielte und nach Tb4: auf bereits auf Verlust stand …

Wenninger-Heerd-5

… sodaß es hier auf 39.Kf2-f1 ?? Lc4: auch nicht mehr wirklich ankam …

-> zur Partie

SK Lauffen I - Sc Feuerbach 1-2

Wobei wir an diesem Tag wirklich die Seuche hatten … – denn zumindest eine dieser beiden Partien hätte bereits 2 h vorher längst beendet sein müssen, mit einem glasklaren Sieg für Wolfgang und somit uns:

Sattler-Schuster-1

Hier kam Wolfgang dank 13. … Sf3:+? mit für ihn eigentlich vorteilhafter Öffnung der g-Linie  (welche man nur noch hätte richtig nutzen müssen … 😉 ) klar in Vorteil …

Sattler-Schuster-2

 … um hier nach 18. … Df5?? bereits klar auf Gewinn zu stehen …

Sattler-Schuster-3

… und in dieser Stellung ist Weiß am Zug, und er hat gleich zwei Möglichkeiten, eine Figur zu gewinnen und zu somit den Sack zuzumachen. Beide Möglichkeiten wurden in der darauffolgenden Analyse von Wolfgang aufgezeigt, mit anderen Worten, er hatte sie also auch zur Kenntnis genommen! Um es nun jedoch besonders gut zu machen, entschied er sich für einen 3. Zug … .

Doch auch nach dieser ausgelassenen, vorangegangenen Möglichkeit bot ihm sein Gegner noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, die Partie sofort zu seinen Gunsten zu entscheiden, so auch hier:

Sattler-Schuster-4

Mit 23. 0-0-0 ?! ließ er jedoch den nächsten Gewinnzug aus …

Sattler-Schuster-5

 … so ergab sich plötzlich und unverhofft für Schwarz an dieser Stelle eine wirklich gute (und ungenutzte) Möglichkeit zum dynamischen Ausgleich (25. …?) …

Sattler-Schuster-6

 … sodaß sich für Wolfgang die erneute Gelegenheit für einen Gewinnzug ergab …

Sattler-Schuster-7

… und dann noch eine letzte …

SK Lauffen I - Sc Feuerbach 1-4… tja, und wenn die K…. mal so richtig am dampfen ist, dann geht halt irgendwann wirklich nichts mehr …

Sattler-Schuster-8

 … und stellt dann mit 34.La6? auch noch den Läufer selber kalt …

Sattler-Schuster-9

 … und verschmähte hier mit 40.Tg2? auch den Bauern auf d4 …

Sattler-Schuster-10

 … und hier (nachdem ihn der Gegner auch für nicht weiter wichtig hielt) nochmal (42.Le1?) …

Sattler-Schuster-11

 … und hätte hier statt mit 45.Lf6?? auf Verlust zu stehen mit einer kleiner Kombination wohl sogar noch das Gleichgewicht wahren können …

Sattler-Schuster-12

 … sodaß Schwarz hier statt mit Se1!? noch einfacher mit Td3+! hätte gewinnen können …

Sattler-Schuster-13

 … was hier jedoch mit 47. …Sg2! (statt Sf3?!) noch immer recht einfach möglich gewesen wäre …

Sattler-Schuster-14

… und auch hier statt des Remisschlußes der Partie Schwarz am Zug eigentlich noch immer forciert hätte gewinnen können!

Offen bleiben dürfte jedoch die Frage, wer sich an diesem Tag im Verwerten einer Gewinnstellung ungeschickter angestellt hat! Denn auch Axel hat sich in dieser Hinsicht leider nicht unbedingt mit Ruhm gekleckert … :

Widmer-Giraud

Immerhin hatte er sich diese Stellung ganz ordentlich herausgearbeitet gehabt, die Partie jedoch bereits vorher längst auf wesentlich einfachere Art und Weise zu seinen Gunsten entscheiden können. Da er jedoch dem psychologischen Problem des Gewinns zu Kopfe zu steigen zum Opfer gefallen war, und über einen längeren Zeitraum nach dem Motto agiert hatte, daß eh alles gewinnen würde, hatte er sich in diese Wadenbeißerstellung hinein manövriert:
natürlich ist auch diese Stellung noch relativ einfach zu gewinnen, jedoch entdeckte Axel den tatsächlich einzigen Weg, mit dem sein Gegner diese Stellung noch halten hätte können, und gab die Stellung mit noch ca. 30 min daher remis, ohne es sich überhaupt noch zeigen zu lassen oder den Mannschaftsführer zu fragen, ob dies in Ordnung ginge! Wobei es in Anbetracht der inzwischen verlorenen Stellung auf dem anderen Brett eh egal gewesen war … .

Glücklicherweise blieb dieses Ende dieses Mannschaftskampfes jedoch wie ja oben bereits näher beleuchtet ohne allzu nachteilige Konsequenzen.

4 Gedanken zu „Mit einem blauen Auge davongekommen …“

  1. danke! ne ganze menge holz für den leser, jetzt muss ich zwei runden nacharbeiten 😉 unterhaltsam!

  2. Interessanter Bericht und auch wenns weh tut: Glückwunsch zum Klassenerhalt!
    Wenn wir allerdings gewusst hätten, dass ihr so schlecht informiert seid, dann hätten wir euch bei passender Gelegenheit glatt ein 5:3 angeboten, denn das hätte keinen Stichkampf gegeben. Den gibts nämlich nur wenn in der Liga das Spiel unentschieden ausging, sonst zählt bei Brettpunktgleichheit der direkte Vergleich. Siehe beispielsweise auch die andere Verbandsliga, Hohentübingen steigt ab, Nürtingen bleibt drin. Ok, dafür hätten natürlich erstmal 2 Bretter gewonnen werden müssen, aber das war ja anscheinend durchaus drin 🙂

  3. Danke für das Lob von euch (und auch den Glückwunsch), gerne mehr davon :-)! Da weiß man dann auch, daß sich die Mühe und Zeit, die man investiert hat, gut angelegt waren. Und auch wenn ich hoffe, daß wir es nicht brauchen werden (nächste Saison), gut zu wissen, daß Mannschafts- und Brettpunktgleichstand nur was bei einem 4:4 im direkten Duell bringt … .

Kommentare sind geschlossen.