Wie ja schon von Mannschaftsführer Bruno dargelegt, lief es für uns bei unserem Gastspiel in Grunbach insgesamt gesehen ausgezeichnet!
Zunächst trafen wir alle pünktlich am Spielort ein und wurden gleich freundlich vom Grunbacher Mannschaftsführer Dirk König begrüßt.Die offizielle Begrüßung fand dann im Vorbereich das Spielraumes im alten Rathauses statt, da im Raum selbst bereits eine der anderen 7 Mannschaften (!) kräftig am Klötzchen schieben war. Breitenschach – wie Dirk König später völlig richtig anmerkte – funktioniert also in Grunbach! Nichtsdestotrotz droht der 1. Mannschaft nach nunmehr vielen (8 !?) Jahren Zugehörigkeit zur Verbandsliga der Abstieg, und – des einen Leid, des anderen Freud – uns jetzt in dieser Saison eher weniger … .
Jedenfalls begann es mit einem erfreulichen Doppelsiegschlag für uns – nahezu zeitgleich konnten Frank und Holger ihre Gegner zur Aufgabe bewegen. Dabei war es in Franks Partie bereits früh abzusehen gewesen, daß dieses Ergebnis eintreten würde:
Mit 14. … Da6!? traf Schwarz eine verpflichtende, aber korrekte Entscheidung
Nach 17. Tdf1?? erwies sich der h-Bauer nach 17. … h3 als Sargnagel
Mit 24.Sg1? baute Weiß seine Figuren schon einmal für die nächste Partie auf …
Bedeutend weniger verdient war Holgers Erfolg, schließlich stand er längere Zeit gegen seinen zunächst gut spielenden Gegner recht schlecht
Über 13. Kh1?! war Holger nach der Partie zurecht nicht zufrieden
und einmal sogar fast auf Verlust,
Mit 23. … bc6:! hätte Schwarz großen Vorteil behaupten können!
ehe sein Gegner in Zeitnot die Übersicht und letztlich auch die Partie verlor:
Mit 30. … Tbc8?? kam Schwarz endgültig vom rechten Weg ab …Noch spielen alle …
Über das Remis von Mannschaftsführer Bruno gibt es schlicht und ergreifend gar nichts zu berichten, so blutleer, langweilig und ausgeglichen war es! Man kann dies natürlich auch als Kompliment an einen fehlerfrei agierenden Gegner verstehen … !
Deutlich anders verlief da doch das Remis von Thomas Heinl! Sich eröffnungsmäßig auf ihn vorzubereiten, scheint ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, jedenfalls überraschte er uns wieder einmal mit einer „neuen“ Eröffnung! Aus welcher er (mit den schwarzen Steinen spielend) mit einem nicht ganz unerheblichen Vorteil als klarer Sieger hervorging – nur um diesen mit einer ungenauen Fortsetzung leider gleich wieder zu verspielen … .
Anstelle von 15. … ef:?! spielte Geller 1957 genauer Dc7!
Nach einer ungenauen Abwicklung seines Gegners
24.Te4! war anstatt 24.Te5:? vorzuziehen!
bot sich ihm dann im Endspiel erneut 2 x Möglichkeit, großen Vorteil zu erlangen, leider spielte er hier trotz großen Zeitvorrats viel zu schnell und ungenau,
27. … Tc1 oder gar noch besser 27. … a6 waren 27. … Ta1?! vorzuziehen… und hier war 30. …c5?! ungenau
sodaß er letztlich ins Remis einwilligte.
Ähnlich zum vorangegangenen Remis verlief auch die Partie von Axel,
Mit 11.h4? ging Weiß hier doch etwas zu ungestüm vor …… und auch 20.Le4:? war nicht die glücklichste Wahl
welche jedoch über einen längeren Zugzeitraum für ihn klar gewonnen war!
26.a5? führte zu einer positionell gewonnenen Stellung
Leider verhinderte aber auch hier eine schlechte Verwertung der sich bietenden Chancen ein (noch) besseres Ergebnis!
Ich dagegen wäre heilfroh gewesen, hätte mir mein Gegner auch solche Chancen dargeboten! Er spielte jedoch anfangs perfekt,
verbrauchte jedoch – wie ich auch – jede Menge Zeit dafür, wohl auch aufgrund beiderseitiger Unkenntnis der Theorie, welche wir lange folgten:
16. …Tc8!? war eine interessante Neuerung
Verzweifelt versuchte ich, einen Vorteil herauszuwringen, was mir mein Gegner glücklicherweise dann auch gestattete.
Stellung vor 27. …Ta2:??30.Lc4 zog die Schlinge um den schwarzen König zu -> zur Partie
Auch Thomas Heerd gelang es, seinen Gegner in einer keineswegs fehlerfreien, jedoch einigermaßen interessanten Partie niederzuringen:
20.Lf6! war gut und 20. … Lf8? nicht …
Stellung nach 28.Le7:?! und vor 28. … Se7:?
Der krönende Abschluß gelang Wolfgang, dem jedoch auf dem Weg dorthin einige nicht ganz unbedenkliche Wackler unterliefen:
Die 13 als Unglückszahl!? Stellung nach 13. … Sfd7?
19.Da4? verpaßte den versteckten Konter!
Schnapszug wegen Schnapszahl!? Stellung vor 22. …Df8?
27.Db3? entschied die Partie zugunsten von Schwarz
Damit war der 6,5:1,5-Erfolg amtlich!
Auf Empfehlung der Grunbacher hin kehrten wir in einer Sportgaststätte (in welcher auch die Grunbacher Stammgäste sind) mit gehobener gutbürgerlicher Küche ein, wo wir – gut und geradezu rührend umsorgt vom geschäftstüchtigen Wirt (welcher seine Schokobuttercremetorte auch wortwörtlich an uns herantrug) – unseren Erfolg noch gebührend bei der gemeinschaftlichen Analyse der zuvor gespielten Partien feierten – auf das es mit der Feierei weitergehen mag!
Guter Bericht und gute Analysen! Danke!
Und super dass die 2D-Diagramme wieder da sind 😉
Danke für den Kommentar – so weiß ich immer, daß der Artikel auch studiert wurde – und für die Blumen! Aber sind die Analysen nicht eigentlich s e h r gut!? 🙂
„Aber sind die Analysen nicht eigentlich s e h r gut!? :-)“
In Schachbücher habe ich folge Notation, nach einem Zug, öfter getroffen: „!!“ Für Deine Berichte kann ich mit gutem Gewissen auch diese Zeichen verwenden.