Das diesjährige Open in Wien verzeichnet einen Rekord, was die Masse an Teilnehmern angeht, nicht zuletzt auch dank der Teilnahme unseres Thomas Heinl! Denn mit etwar 730 Teilnehmern aus aller Herren Ländern nehmen soviele an diesem Turnier teil wie nie zuvor! Es ist in 4 Gruppen (A, B, C und D) unterteilt, und unser Lauffener (Fast-) Spitzenspieler tritt dabei natürlich in der Topgruppe „A“ an! Und schlägt sich erstaunlich wacker – nach einem Auftaktpflichtsieg in Runde 1, in welcher es so viele Favoritennichtsiege gab wie ich wohl noch nie gesehen habe, gab es eine Niederlage gegen einen 2390-IM in Runde 2, welche zwar nicht glasklar, aber letztlich doch verdient war. Nach einen weiteren Pflichtsieg in Runde 3 gab es dann das 1. Highlight – einen Sieg gegen einen türkischen IM mit 2407 Elo (Partie bis dato unbekannt)! Heute nun kam es zu einem erneuten Aufeinandertreffen mit einem türkischen (Jung-)IM mit 2421 Elo, und hier war er mit Schwarz längere Zeit am Drücker. Nachdem sein junger Gegner kurzfristig etwas Oberwasser bekam, stellte er eine einfache Falle:
Hier hatte er soeben Sg5 gespielt, was sein junger Gegner vielleicht doch etwas naiv mit h4 beantwortete und Thomas eine Chance gab, die er sich nicht entgehen ließ! Zur Partie.
Wie man sehen kann, ist es unglaublich, aber anscheinend tatsächlich wahr – was zunächst wie eine fehlerhafte Eingabe des Ergebnisses mittels DGT-Brett erschien, scheint tatsächlich das „echte“ Ergebnis zu sein! Hat Weiß also tatsächlich die Unverfrorenheit besessen, anstatt Thomas einfach die Gewinnzüge finden zu lassen, remis anzubieten und ihn damit so aus dem Gleichgewicht zu bringen, daß er es auch tatsächlich annahm, anstatt einfach den einen oder die maximal 2 letzten Züge zu machen, die zur sicheren Aufgabe geführt hätten!? Ich bin schon auf den Kommentar von Thomas gespannt … .
Wie übel es einem Favoriten ergehen kann, konnte man z.B. am direkt neben Thomas sitzenden IM Frank Zeller sehen, der beim Versuch, auf Biegen und Brechen zu gewinnen, in 22 Zügen chancenlos unterging!
Auch den anderen Favoriten erging es z.T. nicht viel besser, so daß momentan überraschend der junge deutsche IM Hagen Poetsch mit 5 aus 5 an der Spitze liegt, wobei er aber nicht nur Auslosungsglück hatte, sondern gegen einen GM (Kraidman, Elo 2254) sich auch nicht sonderlich anstrengen mußte, da die „Partie“ nur 4 Züge lang dauerte!! Und das ging so: 1.e4 c5 2.Sf3 g6 3.d4 cd: 4.Dd4: Sc6?? und 1-0 … . Ganz so einfach wird es für ihn jetzt wohl nicht mehr weitergehen … .