[Event "LL SC Erdmannhausen I - SK Lauffen I"]  [Site "Erdmannhausen Rathaus"]  [Date "2012.01.08"]  [Round "5.1"]  [White "FM Schnepp, Gunnar Elo 2308"]  [Black "IM Volke, Karsten Elo 2455"]  [Result "1-0"]  [ECO "E15"]  [WhiteElo "2308"]  [BlackElo "2455"]  [Annotator "Schnepp,Gunnar"]  [PlyCount "57"]  [EventDate "2012.01.08"]  [SourceDate "2008.03.17"]   1. d4 {(+) 0'00} Nf6 {(+) 0'00} 2. c4 {(+) 0'00} e6 {(+) 0'00} 3. Nf3 {  (+) 0'00; am 18.02.2001 folgte gegen den gleichen Gegner an dieser Stelle in  einer Zweitligapartie Nc3 (0:1, 32)} b6 {(+) 0'06} 4. g3 {(+) 0'01} Ba6 {  (+) 0'06} 5. Nbd2 {(+) 0'03} ({Am gebräuchlichsten ist an dieser Stelle} 5. b3)  ({Gespielt werden auch} 5. Qa4) (5. Qb3 {oder}) (5. Qc2 {, um den angegriffenen  Bauern c4 zu decken. Der Textzug war noch Bestandteil meiner Vorbereitung auf  diesen Gegner.}) 5... Bb4 {(+) 0'07; Da ich mich ungenügend auf meinen Gegner  vorbereitet hatte, war hier bereits aus dem Buch. In einer anderen Partie zog  mein Gegner an dieser Stelle} (5... Bb7 {, ein Zug, der noch etwas  gebräuchlicher ist als der von meinem Gegner gewählte.} 6. Bg2 c5 7. e4 cxd4 (  7... Nxe4 $4 8. Ne5 $18) 8. e5 Ne4 9. Nxe4 Bxe4 10. Qxd4 Bb4+ 11. Bd2 Bxd2+ 12.  Qxd2 Nc6 13. Qf4 Bxf3 14. Bxf3 Qc7 15. O-O $14 {, und Weiß konnte schließlich  seinen Vorteil in einen vollen Punkt ummünzen (1-0 (78) Ekstroem-Volke SUI-ch  TT 2008)}) 6. Qa4 {(+) 0'13; Weiß nutzt die Gelegenheit, einen aggressiven Zug  zu machen: er greift beide Läufer an, fesselt zudem den Bauern auf d7 und  deckt zudem noch indirekt den Bauern auf c4.} (6. Qc2 {  ist an dieser Stelle nichtsdestotrotz gebräuchlicher.}) 6... c5 {(+) 0'09; ein  vernünftiger Zug: Schwarz schützt sowohl den angegriffenen Läufer auf b4 und  greift gleichzeitig das weiße Zentrum an. Nun droht erneut Bc4: .} 7. a3 {  0'20; Weiß macht noch einen multifunktionalen Zug: er schüttelt die lästige  Fesselung des Läufers ab, stellt die Kontrolle über das Feld c4 wieder her und  sichert sich nebenbei noch das Läuferpaar.} Bxd2+ {(+) 0'10} 8. Bxd2 {(+) 0'20}  cxd4 {(+) 0'14} ({Auch} 8... Bb7 {ist hier spielbar.}) 9. Nxd4 {(+) 0'27} ({  Ich erwog auch} 9. Bg2 {, was hier auch tatsächlich am gebräuchlichsten ist.  Ich wollte aber auf keinen Fall durch ein Übersehen auf einmal dazu genötigt  sein, mit einem Bauern weniger weiterspielen zu müssen, zudem steht der  Springer auf d4 auch aktiver als auf f3. Nicht zuletzt ist die Stellung nach}  Bb7 10. O-O O-O 11. Nxd4 Bxg2 12. Kxg2 Qc7 {bereits ziemlich blutleer ...})  9... Bb7 {(+) 0'18} 10. f3 {(+) 0'27; ich war froh, diesen Zug spielen zu  dürfen: Weiß erlangt so die Kontrolle über e4, sodaß 1. den schwarzen Figuren  der Zutritt verwehrt wird und 2. das raumgreifende, zentrumsbesetzende e4  vorbereitet wird.} O-O {(+) 0'26} 11. Bg2 {(+) 0'51; an dieser Stelle dachte  ich lange nach - Bb4 sah für mich sehr perspektivreich aus, aber 1. war mir  nicht so recht klar, wie Weiß nach d6 so recht Vorteil aus dieser Schwäche  schlagen sollte, und 2. fürchtete ich vor allen Dingen Re8.} (11. Bb4 $6 {  Dieser Zug muß einfach schlecht sein, denn Weiß zieht diese Figur bereits ein  zweites Mal ohne Not und ohne seine Entwicklung vorher abgeschlossen zu haben.}  Re8 12. Bd6 $6 {Die konsequente Umsetzung der gestarteten Idee: Weiß blockiert  den Bauern auf d7 und versucht so, die schwarze Entwicklung zu hemmen. Er muss  hierfür aber einen hohen Preis zahlen - er bleibt selbst in der Entwicklung  zurück, was sich böse rächen kann ...} e5 13. Nb5 {  Droht anscheinend Springer c7 ...} e4 $1 {... was Schwarz jedoch aufgrund des  weißen Entwicklungsrückstands getrost ignorieren kann!} 14. f4 $8 (14. Nc7 $4  exf3 (14... Bc6 {gewinnt auch.}) 15. Nxa8 (15. O-O-O fxe2 16. Bxe2 Bxh1 17. Bd3  (17. Rxh1 Rxe2 $19) 17... Bf3 (17... Bc6 $19) 18. Nxa8 (18. Rf1 Re3 $19) 18...  Bxd1 19. Kxd1 Ng4 20. Nc7 Re3 21. Kc2 (21. Kd2 Qf6 $19) 21... Nf2 $19) 15...  f2+ $1 16. Kxf2 (16. Kd1 Bxa8 17. Qxa7 Bxh1 $19) 16... Ne4+ 17. Ke1 Nxd6 {  , und Schwarz gewinnt}) 14... e3 15. Rg1 Ne4 -/+ {, und Weiß befindet sich im  ernstzunehmenden Schwierigkeiten. Ich sah diese Variante zwar nur bis e4, aber  dies genügte mir vollauf, um weiter gesunde, vernünftige Entwicklungszüge zu  machen.}) 11... d5 $6 {(+) 0'36; bei diesem Zug handelt es sich möglicherweise  um eine Neuerung, mit welcher mein Gegner sich in der Analyse nicht mehr allzu  sonderlich zufrieden zeigte. In einer 2002 gespielten Partie zog GM Fedorowicz  an dieser Stelle} (11... d6 {, und die Partie endete wenig später mit remis.})  ({Am vernünftigsten erscheint der natürliche, von meinem Gegner in der  nachträglichen Analyse angeregte Entwicklungzug} 11... Nc6 {, auf welchen} 12.  Bc3 $14 {mit leichtem, weißen Vorteil am besten erscheint.} (12. Nb5 {  hatte ich mir als mögliche Antwort darauf zurechtgelegt. Hier regte mein  Gegner in der Analyse jedoch das sehrinteressante} a6 $5 {an:} (12... d5 13.  cxd5 Nxd5 (13... Qxd5 $4 14. Nc7 $16) (13... exd5 14. Nd4 $14) 14. O-O $13 (14.  e4 a6 $1 15. Nc3 b5 $15)) 13. Nd6 Qc7 14. Nxb7 Qxb7 15. Rc1 {und Weiß scheint  noch über Vorteil zu verfügen, wenn auch nur über einen sehr geringen.} (15.  O-O b5 16. cxb5 axb5 17. Qb3 (17. Qh4 Ra4 $1 18. e4 b4 $15 {Volke, K.} ({Oder}  18... Nd4 $5 $15 {, Fritz})) 17... d5 $15)) (12. Nxc6 {  verspricht allenfalls Ausgleich.})) 12. cxd5 $14 {  (+) 0'56; jetzt steht Weiß in der Tat einfach besser ...} Qxd5 {(+) 0'38} (  12... exd5 13. O-O $16) 13. e4 {(+) 0'58} Qd7 {(+) 0'44; wohl noch am  vernünftigsten - Schwarz zwingt den Weißen, ihn in seiner Entwicklung zu  fördern ...} (13... Qh5 14. Qb5 $1 $16) 14. Qxd7 {  1'02; notwendig, aber auch sehr gut!} Nbxd7 {(+) 0'45} 15. O-O-O {1'02} ({  Fritz gefällt an dieser Stelle} 15. O-O {besser, ich verwarf diesen Zug jedoch,  da ich Schwierigkeiten bei der Kontrolle der Punkte b2 und d3 befürchtete ...})  15... Nc5 {(+) 0'47; droht Nd3+ nebst Nf2 -+} 16. Be3 {(+) 1'04; wehrt die  Drohung ab, verbessert die Aufstellung des Läufers und erweitert die Kontrolle  des Turms auf der d-Linie.} (16. Kb1 $5 {  stellte eine interessante Alternative dar.}) 16... Rac8 {(+) 0'51} ({  Vielleicht war} 16... Nfd7 $5 {vorzuziehen.}) 17. Kb1 {(+) 1'06} Ba6 {  (+) 0'51; Schwarz versucht, seinem Läufer Leben einzuhauchen ...} 18. Bf1 $1 {  (+) 1'08; Weiß stellt sich unverzüglich dem Läufer entgegen, da dieser einfach  eine zu starke Wirkung auf die Diagonalen entfaltet.} (18. b4 Na4 19. Rc1 Bd3+  20. Ka1) 18... Bxf1 {(+) 0'57; nach dem Abtausch der weißfeldrigen Läufer  bekommt Schwarz Schwierigkeiten mit der Kontrolle seiner weißfeldrigen  Schwächen am Damenflügel - guter Rat war jedoch schon sehr teuer.} (18... Bb7  19. Ka2 $1 $16 {Volke, Fritz} (19. Rg1 $5 {Schnepp, G.})) 19. Rhxf1 $16 {  (+) 1'09} a6 {(+) 0'57; gegen Nb5 gerichtet, schwächt jedoch die  Bauernstruktur am Damenflügel noch weiter.} (19... Ncd7 20. Nb5) 20. Rd2 {  (+) 1'17; Weiß bereitet die Aktivierung seines Turms auf f1 vor - entweder, um  ihn auf d1 zu platzieren und so den Druck auf der d-Linie zu erhöhen oder ihn  nach c1 zu stellen, und Kontrolle über die zweite offene Linie zu erhalten.} ({  Interessant war jedoch auch der Vorschlag} 20. Nc2 $5 {  von Fritz. Es droht einfach Rd6.}) (20. b4 Ncd7 $132) 20... h6 {(+) 1'08; Da  es für Schwarz in dieser Stellung keinen vernünftigen Plan zu geben scheint,  verlegt er sich darauf, einigermaßen vernünftige Abwartezüge zu machen. Ein  Luftloch ist hierbei sicherlich nicht die schlechteste Idee, so wird ein  Grundlinienmatt gleich viel unwahrscheinlicher.} (20... e5 21. Nf5 Nb3 22. Rd3  Nc5 23. Ne7+ Kh8 24. Nxc8 Nxd3 25. Nxb6) 21. Rc1 {(+) 1'24; Weiß optimiert  konsequent die Aufstellung seiner letzten passiven Figur.} Kh7 {  (+) 1'14; nun jedoch droht e5!} (21... e5 $2 22. Nf5 +- Nb3 $140 $2 23. Ne7+  Kh7 24. Rxc8 Nxd2+ 25. Bxd2 Rxc8 26. Nxc8) 22. b4 {(+) 1'27; Nun, da alle  weißen Figuren optimal platziert und die Felder am Damenflügel unter Kontrolle  sind, startet Weiß den Schlußangriff. Nebenbei wehrt er noch die schwarze  Drohung e5 ab.} (22. h4 $4 e5 $19) 22... Na4 {(+) 1'20} 23. Nc6 {  (+) 1'29; sichert die Kontrolle über die d-Linie ab.} (23. Rdc2 Rxc2 24. Rxc2  Rd8) 23... b5 $6 {(+) 1'27; entzieht den Bauern dem Angriff des Läufers und  schafft einen Stützpunkt auf c4, schwächt jedoch entscheidend den Bauern auf  a6!} ({Vorzuziehen war} 23... Rc7 $16) 24. Rd6 $1 $18 {(+) 1'35; Weiß  verbessert konsequent weiter die Aufstellung seiner Figuren und bedroht  bereits indirekt den Bauern auf a6! Schwarz steht nun auf verlorenem Posten.} (  24. Na7) 24... Ra8 {(+) 1'34; Schwarz erkennt nun die Schwäche des Bauern und  versucht noch, ihn prophylaktisch zu schützen.} 25. Na7 $1 {(+) 1'43; Weiß  jedoch unterbricht schlicht die Wirkung des Turms auf der a-Linie ...} (25. Ne5  $5) 25... Rfd8 {(+) 1'39} 26. Rcc6 $1 {(+) 1'44; und nochmals verbessert Weiß  die Aufstellung einer seiner Figuren. Bedeutend schlechter waren} (26. Rxd8 {  , wonach Weiß die Kontrolle über die d-Linie und den größten Teil seines  Vorteils verliert} Rxd8 27. Kc2 $14) ({oder gar} 26. Rcd1 $4 Nc3+ $19 {  , wonach er sogar noch verliert!}) 26... Ne8 {(+) 1'48} 27. Rxd8 {(+) 1'44}  Rxd8 {(+) 1'48} 28. Kc2 {(+) 1'45} ({  Wie mein Gegner nach der Partie richtig bemerkte, gewann natürlich auch} 28.  Rxa6 {Der Textzug ist aber noch genauer, weil er den König ins Spiel bringt  und so jegliches schwarzes Gegenspiel unterbindet, und ja eh keine Eile mit  dem Schlagen des Bauern bestand, da er ja eh nicht davonlaufen kann (wohin  auch!?).}) 28... Rd6 $2 {(+) 1'51; Dieser Zug stellt die Partie vollends ein.  Ebenfalls verloren gewesen wäre aber auch} (28... Nd6 {, was jedoch noch  geringe praktische Chancen eröffnet hätte, nicht zuletzt, da Weiß noch  folgende Variante hätte finden müssen:} 29. Rxa6 (29. Bc5 $4 Nc4 $19) 29... Nc4  30. Nxb5 $3 {Der Schlüsselzug!} (30. Bc1 Ra8 $1 {, und es sieht fast so aus,  als ob Weiß nicht gewinnen könnte, da er an Händen und Füßen gefesselt ist!})  30... Nxe3+ 31. Kb3 {, und da der Springer auf a4 kein Fluchtfeld besitzt,  gewinnt Weiß die geopferte Figur zurück und sollte dank seiner beiden  verbundenen Freibauern am Damenflügel gewinnen.}) 29. Rc8 $1 {(+) 1'48; Der  Knock-out! Irgendwie lustig - nachdem ich diesen Zug bereits in Erwartung  seines 28. Zuges entdeckt hatte, hätte ich ihn - nun, da er möglich war - um  ein Haar nicht gespielt, da ich ihn wieder vergessen hatte und fast nicht  wieder entdeckt hätte. Nun kann Schwarz seinen Springer nicht mehr verteidigen,  und nach} (29. Rc8 Nf6 30. e5 Nd5 31. exd6 Nxe3+ 32. Kd2 Nc4+ 33. Rxc4 bxc4 34.  d7 {marschiert der d-Bauer zur Dame. Da jeglicher weitere Widerstand nunmehr  völlig zwecklos gewesen wäre, gab Schwarz die Partie auf. Damit war mir nach  nahezu 11 Jahren die Revanche geglückt!}) 1-0